Thursday, 26 July 2012

Plädiere auf nicht zurechnungsfähig

Keine Ahnung, was mich zur Zeit reitet, aber ich ertappe mich immer öfter dabei, seltsam auf Autofahrer zu reagieren. Das kann damit zusammenhängen, dass ich im Fall solcher Begegnungen gerade am besten Weg bin, am Fahrrad komplett eingeregnet zu werden, wobei das noch die harmlosere Variante ist. Das umfassende Bedrohungsszenario beinhaltet morsche Äste, die mir in den zahlreichen Alleen im Sturm auf den Kopf fallen während der Hagel golfballgroße Eisbrocken auf mich niedersegeln lässt und Windböen mich über die Straße schieben bis ich den Halt unter den Reifen verliere. Ja so ist das im Sommer 2012.
Unter meinen Reaktionen während diverser Konfrontationen rangiert für mich ganz vorne ...

  "Ach, jetzt lassen sie mich doch auch mal meinen Spaß haben!" [kurz nachdem ich einem Autofahrer den Vorrang genommen habe] 

"Ja, so was, ich habe Ihnen jetzt den Vorrang genommen. Und wissen Sie was, das kommt vor im Straßenverkehr. Leben Sie damit! Und überhaupt: Wenn Sie mich sehen, haben Sie zu bremsen. So ist das!" [als ein Autofahrer mit seiner Hupe deutlich machen möchte, dass ich nicht da stehen darf wo ich stehe, um ein Auto vorbeifahren zu lassen, weil ich ihm den Vorrang nehme]

Wie eingangs angedeutet: Nicht zurechnungsfähig, kenne mich selbst nicht wieder. Wobei ich zu meiner Entlastung anmerken muss, dass ich die 20 Minuten zuvor "Oh mein Gott" Oh mein Gott!","F*uck F*uck F*uck ...." und "Schei*e, Schei*e, Schei*e"-fluchend verbracht habe, weil ich geradewegs in das dräuende Gewitter unterwegs war und ich schwöre, so eine schwarze Wolkenwand ist mir in meinem Leben noch nicht untergekommen.

 Gut, dass ich zu Hause bin. Das war's für heute mit unzurechnungsfähigem Verhalten im Straßenverkehr. Morgen geht's weiter. Hier bin ich sicher, und die Autofahrer auch:
 
 
 
 

Radwegunterführung unterhalb der Kennedybrücke.

Über die Kennedybrücke marschierte ich als Volksschulkind einmal in der Woche zu meinen Großeltern zum Mittagessen. Ich finde es sehr, sehr cool, dass man seit kurzem unter der Brücke durch radeln und gehen kann. Das Bauwerk ist roh und einfach und war nie dafür gedacht, von unten gesehen zu werden. Genau das macht den Ort für mich attraktiv, neben all den aufmerksamkeitsheischenden, inszenierten und illuminierten Brücken à la Calatrava. Die Kennedybrücke ist übrigens ziemlich breit: 4 Autospuren, 2 Bushaltestellen, 2 Straßenbahnendstationen und 2 Durchfahrtsstationen, 2 U-Bahnstation, 1 Kebabstand, eine Trafik, eine Blumenhandlung, eine Bäckerei und eine Fahrradgarade finden auf ihr Platz. Ganz schön mächtig, nicht? Jetzt könnt ihr euch vielleicht besser ausmalen, warum es sich  - unabhängig von der Autofreiheit unter der Brücke - so gut anfühlt, da unten durch zufahren.

Apropos: heute, arte, Die Kennedys. Vermutlich nicht so berauschend aber reinschauen kann man ja, un'gschaut!

4 comments:

  1. Schöne Bilder, schöne Flüche :)

    Viel Spaß mit den Kennedys !!

    ReplyDelete
  2. Um es mal mit Deinen Worten zu sagen: "So kenne ich Wien nicht" ;-)

    Das klingt höchst unangenehm!

    ReplyDelete
  3. nono, entweder war ich auf 220 oder die Kennedys auf arte waren wirklich langsam, träge und irgendwie fad. Mehr Fotos folgen, der Regen macht heute Pause!

    Rostkopp, meinst du Wien mit Wienerinnen wie mich? Ich hoffe du kommst das nächste Mal nicht mit dem Auto runter. Es könnte sein, dass wir zusammenkrachen. Aber heute scheint wieder die Sonne. Alles gut. :-)

    ReplyDelete
  4. Isch abe gar kein Auto! ;-) Da kracht nix! Das nächste Mal komme ich mit dem Zug oder dem Flieger und dann schaue ich mir alles an, was ich beim letzten Mal aus Zeitgründen nicht sehen konnte! Naja, jedenfalls ein bisschen von dem!

    ReplyDelete